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Internistische und kardiologische Überweisungspraxis

 

Wir sind umgezogen !!!!

Ab 01.05.2019

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Paradiesweg 1

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Klosterfelde

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Die Vor- und Nachteile der Kastration von Hunden und Katzen


Bei einer Kastration werden der Hündin oder Kätzin die Eierstöcke, dem Rüden oder Kater die Hoden entfernt. Viele Tierhalter meinen noch, bei einer Hündin oder Kätzin hieße dieser Vorgang Sterilisation, doch dies ist falsch - auch die Hündin/ Kätzin ist kastriert, nachdem ihr die Eierstöcke entfernt wurden.


Sterilisation nennt man die Durchtrennung der Keimwege, also wenn beim Rüden/ Kater die Samenleiter und bei der Hündin/Kätzin die Eileiter durchtrennt werden. Sterilisationen werden in der Tiermedizin kaum noch durchgeführt, weil dadurch nur die Fortpflanzung verhindert wird, aber alle Nachteile, die sich aus dem Vorhandensein eines intakten Hormonzyklus ergeben, erhalten bleiben. Die vielen Vorteile, die sich aus einer Kastration ergeben, bestehen dann leider nicht.


Bei Rüden/ Katern ist der Eingriff relativ harmlos, die Hoden werden in Vollnarkose nach einem Schnitt in den Hodensack vorgelagert und die Hoden entfernt. Bei der Hündin/ Kätzin ist jedoch ein Bauchschnitt erforderlich, um die beiden Eierstöcke entfernen zu können, der Gebärmutterkörper verbleibt. Wird eine Hündin/ Kätzin kastriert, weil sie eine Gebärmutterentzündung-/Vereiterung hat, muss auch der Gebärmutterkörper entfernt werden.
Eine Kastration ist kein kleiner Eingriff. Zwar sind die Risiken heute viel geringer, doch ein gewisses Restrisiko gibt es bei jeder Operation und bei jeder Vollnarkose - auch der beste Tierarzt kann trotz modernster Operations- und Überwachungstechniken nicht alle Risiken ausschließen. Wundschwellungen und Nachblutungen können vorkommen, evtl. weitere Behandlungen erforderlich machen.


Zeitpunkt der Kastration
Es ist bekannt, dass durch die Kastration der Hündin vor der ersten Läufigkeit das Risiko für die Entstehung von Tumoren, ausgehend von den Milchdrüsen, deutlich gesenkt werden kann. Eine Kastration nach der ersten Läufigkeit kann das Risiko für Mammatumore nur noch gering mindern und bei den danach kastrierten Tieren gibt es keinen positiven Einfluss mehr. Wenn man also bedenkt, dass die Mammatumore so häufig vorkommen und rund die Hälfte davon bösartig sind, ist es wichtig, die Kastration noch vor der ersten Läufigkeit durchzuführen.
Als Argument gegen eine Frühkastration wird immer wieder angeführt, dass die Skelettentwicklung der Tiere vorzeitig gestoppt wird. Wissenschaftliche Untersuchungen widerlegen jedoch diese verbreitete Fehlmeinung und bestätigen, dass frühkastrierte weibliche wie mänliche Tiere sogar größer werden können  als ihre nicht kastrierten Wurfgeschwister.
Auch die Vorstellung, dass frühkastrierte Hündinnen psychisch infantil bleiben, ist nicht korrekt. Zwar haben Hündinnen, die vor der ersten Läufigkeit kastriert wurden, einen ausgeprägteren Spieltrieb und sind unkomplizierter im Umgang mit Artgenossen, von den meisten Hundebesitzern werden diese Eigenschaften jedoch positiv gewertet und sind durchaus erwünscht.
Auf die Lernfähigkeit wirkt sich die Frühkastration nicht negativ aus.




Aus Sicht der Tierbesitzer bestehen die Hauptgründe für die Kastration in der Verhinderung unerwünschter Trächtigkeiten bei Hündinnen und Katzen. Die Scheinträchtigkeitsphase setzt ca. 5-8 Wochen nach der Läufigkeit einer jeden Hündin ein. Eine Gesäugeanbildung mit Milchbildung, eine Wesensänderung und ein Nestbauverhalten können in unterschiedlichen Maße bei den einzelnen Rassen beobachtet werden. Viele vor allem kleine Hunderassen leiden unter der starken Gesäugeanbildung und werden deshalb kastriert.
Rollige Katzen können für den Besitzer sehr anstrengend werden, deshalb werden Katzen, die nicht zur Zucht verwendet werden, meist mit Beginn der Pupertät mit 5-7 Monaten kastriert. Bei Katern soll durch die Kastration der Katergeruch und das ausgeprägte Markieren verhindert werden. Außerdem werden mit der Kastration von Katern  das häufige Umherstreunen und die damit verbundenen Revierkämpfe von Freigängern wesentlich reduziert. Das Risiko der Ansteckung mit Katzenaids und Katzenleukose wird ebenfalls  wesentlich bei diesen Tieren gemindert.
In manchen Fällen ist die Kastration aus medizinischen Gründen angezeigt. So z.B. wenn der Tierarzt Veränderungen an Gebärmutter und Eierstöcken oder Tumoren in der Scheide feststellt, bei Zuckerkrankheit (Diabetes) oder wenn die Scheidenschleimhaut vorgefallen ist. Beim Rüden wird eine Kastration häufig wegen einer Prostataerkrankung oder Hodenerkrankungen insbesondere Hodentumoren durchgeführt. Wenn in der näheren Umgebung sehr viele unkastrierte Hündinnen leben und ein Rüde so sehr darunter leidet, dass er lange anhaltendem, massivem Stress ausgesetzt ist, dadurch nicht mehr richtig frisst und gar sein Immunsystem geschwächt wird, dann ist es empfehlenswert eine Kastration vornehmen zu lassen.


Unerwünschte Nebenwirkungen der Kastration
Bei der Kastrationsberatung der Besitzer von Hunden müssen auch ein paar unerwünschte Nebenwirkungen der Kastration erwähnt werden.
Die Harninkontinenz, auch Harnträufeln genannt, ist eine der wichtigsten und unangenehmsten Folgeerscheinungen der Kastration bei der Hündin und des Rüden. Man versteht darunter den ungewollten, unkontrollierbaren Abgang von Urin, vor allem wenn das Tier schläft. Weil bei der Kastration die Eierstöcke/ Hoden entfernt werden, fehlen die Geschlechtshormone, welche u. a. für den Verschluss der Harnröhre nötig sind. Der Verschlussmechanismus der Harnröhre ist nach der Kastration geschwächt, was schließlich zu Harnträufeln führen kann. Hündinnen mit einem Körpergewicht von mehr als 20 kg sind mit 25 Prozent relativ häufig davon betroffen. Bei Hündinnen, die leichter als 20 kg sind, tritt die Harninkontinenz nur bei knapp 10 Prozent auf. Bei Rüden tritt die Harninkontinenz in ca. 5-10 % der Fälle auf. Betroffene Tiere sprechen in der Regel gut auf Medikamente an. Sie müssen meist zeitlebens behandelt werden.
Bei langhaarigen Hunden mit glänzendem Deckhaar, z.B. bei Spaniels, Langhaardackeln und Irish Settern, kann es nach der Kastration zu einem übermäßigen Wachstum des Wollhaares kommen; sie entwickeln ein stumpfes "Babyfell". Diese Fellveränderung lässt sich durch Behandlung mit Hormontabletten zwar verbessern, sie lässt sich jedoch nicht vollständig beheben. Wesentlich seltener kommt es nach der Kastration zu haarlosen Stellen in der Flankenregion, was bei kurzhaarigen Hunden sehr gut sichtbar und störend ist.
Viele Tiere haben nach der Kastration, durch den Wegfall der Geschlechtshormone, einen größeren Appetit. Wenn sie uneingeschränkt weitergefüttert werden, kommt es zu Fettleibigkeit und in der Folge zu einer reduzierten Bewegungsfreudigkeit. Abhilfe verschafft eine konsequent restriktive Fütterung und ausreichend Bewegung.
Nachteilig auswirken kann sich die Kastration bei aggressiv dominanten Hündinnen, weil dieses Fehlverhalten nach der Operation unter Umständen noch verstärkt wird.
Intakte Rüden produzieren weibliche und männliche Hormone in einem ausbalancierten Gleichgewicht. Wird ein Rüde kastriert, hat das nur Einfluss auf die Produktion der männlichen Hormone. Da in der Nebenniere jedoch auch Hormone produziert werden, kann die natürliche Balance zwischen weiblichen und männlichen Hormonen gestört sein, die weiblichen bekommen die Übermacht. Der Rüde kann nach einer Kastration also verführerisch weiblich riechen und wird damit attraktiv für viele andere Rüden. So kommt es dazu, dass intakte Rüden vermehrt die kastrierten Rüden besteigen wollen, was durchaus zu problematischen Zwischenfällen bis hin zu ernsthaften Auseinandersetzungen und Beissereien führen kann.
(Dr. Rüdiger Freistedt – Tierarztpraxis am Wandlitzsee –
www.tierarztpraxis-freistedt.de)


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